Ein kleiner Freigeist fragt sich bei Kerzenschein und Tee…
Wann bin ich endlich frei?
Frei von alten Wunden und der Angst, dass sie wieder aufreißen oder jemand neue dazufügt? Frei davon, dass ich immer mit Sicherung fliege oder lieber gar nicht meine Flügel ausstrecke? Frei davon, dass ich gemocht werden wil, ja sogar verstanden? Frei davon, dass tausend Stimmen meine eigene übertönen?
Frei von den Überlegungen, was “man“ als richtig sieht und was was man tun sollte? Frei davon, dass man eben zu Abend isst, und nicht Schokolade oder Chips oder Nutellabrot? Frei davon, dass man nicht in Jogginghose einkauft und sich hübsch anzieht, wenn man ein Date hat? Frei davon, dass man nicht am hellichten Tag zu spanischer Musik durch die Wohnung tanzt?
Frei von Ängsten, ob ich alles richtig mach? Frei von Sorgen, was morgen kommt? Frei von dem Gefühl, ich brauche von irgendwem die Erlaubnis für was auch immer? Frei von der Gewissheit, ich muss den geradlinigen und richtigen Weg gehen?
Sag, wann bin ich endlich frei, und wer ist dieser “man“, und kann man mir bitte die Erlaubnis geben, dass mir “man“ total egal ist?
Und wenn ich dann frei bin, wielange darf ich tun und lassen was ich will? Darf ich auch ein großer Freigeist sein, oder mein Geist große Freiheit leben?