Ich habe jahrelang gemacht was ich wollte. Von diesen Jahren einige Zeit lang vielmals das, was sich sich für mich anfühlte – mit Menschen, die gut zu mir waren und mich in meiner Komfortzone getroffen haben, bei Aktivitäten, die ich gewohnt war und die vertraut und tröstlich waren, in Denkmustern, die mir wohlig vertraut wenn auch oft wenig weiterbringend waren.
Es waren gute Jahre und zufriedene Jahre. 🙂
Atmen
Seit meiner Entdeckung der Achtsamkeit und der Tatsache, dass Veränderungen in meinem Leben dringend nötig und gut für mich sind, habe ich mich freier gefühlt. Ich war bereit, neue Dinge auszuprobieren, bin auf andere, neue Menschen zugegangen, habe versucht, alte Denkmuster gehen zu lassen. Immer wieder hat es “klick“ gemacht und ein Stein von der Mauer in mir ist gefallen. Ich atme. Ich bin gelassen. Ich bin bemüht, selbstzentriert zu sein. Oft fühle ich mich frei, leicht, glücklich- als ob alles möglich wäre.
Zu zweit
Es stellt für mich eine Herausforderung dar, dieses Gefühl und diese Sicht der Dinge in meiner Beziehung einfach genauso beizubehalten. Ich bin nun in einer Beziehung, die achtsam ist, in der wir gemeinsam neue Sachen ausprobieren, glücklich sind.
In der ich mich immer wieder dabei ertappe zu denken “Ich müsste…“ und dann danach handle. Und unzufrieden bin.
Ein unnützer Streit und ein danachfolgendes langes und offenes Gespräch mit meinem Freund haben mir die folgende Erkenntnis gebracht – waren also doch von Nutzen, da sie mir klargemacht haben, dass mein eigenes Denken mich einschränkt.
Zur Freiheit gehört Mut. Wie oft habe ich mich in letzter Zeit dabei beobachtet, dass ich mit dem Gedanken aufgewacht bin, “ich möchte heute das machen“. Und habe oft statt dessen etwas mit meinem Freund gemacht, ab und zu daheim, oder etwas anderes allein, das weniger Aufwand war, und mich in meiner Komfortzone ließ. Schön, sicher, bequem. Nie eine schlechte Entscheidung an sich, und manchmal nicht erfüllend.
Einmal wäre ich gern noch bei einer Freundin geblieben und bin heim, weil ein unsichtbares Seil mich gezogen hat.
Warum habe ich nicht gemacht, wonach mir gefühlsmäßig war?
Mut zum Raum
Weil zu Freiheit Mut gehört. Und in einer Beziehung mutig genug zu sein, sich selbst und dem anderen freie Entscheidungen zu gewähren und sie zu genießen, erst recht. Wenn ich das wonach mir ist tue, dann weil ich weiß, ich liebe ihn und bin heut gern noch bei meiner Freundin. Er liebt mich und freut sich, dass ich einen schönen Abend habe. Ich weiß, wir sind freie Menschen und jeder individuell unterwegs. Ich weiß, dass das nichts an unserer Liebe und Intimität ändert. Ich weiß, die Zeit ohne einander ändert nichts an unseren Gefühlen und schafft keine Distanz. Im Gegenteil, sie lässt mir Raum. Ich lerne gerade, mir diesen Raum zuzugestehen – er kann das schon, mir und sich selbst gegenüber 😋
Und in diesem Raum bin ich frei. Der Raum ist zudem das Zugeständnis, dass ein einzelner Mensch mir niemals alles geben kann, was ich brauche- egal, wie einfach und bequem das wäre. Auf mich bezogen, ist auch das befreiend.
Gleichzeitig ist es schön zu merken, dass in dem Raum der unendlich vielen Möglichkeiten, meine Zeit zu gestalten, so oft in mir das Bedürfnis ist, einfach nur bei ihm zu sein.❤ Und das genieße ich umso mehr, wenn ich weiß, ich kann und möchte aus vollem Herzen.

Liebe Cara, so empfinde ich das auch, so hat die Liebe Raum sich endlos zu entfalten….
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Das hast du schön gesagt!
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